Eine Brücke in die Vergangenheit
Das Europäische Zentrum des deportierten Widerstandskämpfers (CERD) wurde am 3. November 2005 vom französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac feierlich eröffnet. Gleichzeitig jährte sich damals die Befreiung des Lagers Natzweiler-Struthof zum 60. Mal.
Das als Stätte der Bildung, Besinnung und Begegnung konzipierte CERD bildet den Auftakt des Besuchs des nahegelegenen Lagers. Touchscreens, Film- und Fotoaufnahmen zeigen auf einer 2.000 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche die Geschichte des Zweiten Weltkriegs, den Widerstand, der sich in Europa erhob, sowie die erbarmungslose Vernichtungsmaschinerie der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Die Dauerausstellung „Gegen die Barbarei: Einsatz, Widerstand, Kampf“ wird durch Sonderausstellungen ergänzt.
Das CERD richtet sich ganz klar an die junge Generation und bietet für Schüler und junge Besucher pädagogische Instrumente, damit sie die Geschichte begreifen und deren treibende Kräfte verstehen. Als geeignetes und sofort einsetzbares Unterrichtsmaterial bieten wir Lernmaterial für Lehrer und Schüler, Mappen zur Vertiefung sowie Workshop-Konzepte zum Herunterladen oder Workshops vor Ort im CERD. Im CERD gibt es einen speziellen Unterrichtssaal für Schülergruppen, die dort gezielt arbeiten können.
Das CERD wurde über dem sogenannten Kartoffelkeller errichtet, einem fast 120 Meter langen Stahlbeton-Keller, der von den Deportierten gebaut wurde und zum Symbol der Unterdrückung und Ausmergelung der Deportierten durch Arbeit und Schläge geworden ist. Welchen Zweck dieser Bau für die Nationalsozialisten hatte, ist bis heute nicht bekannt.
Für sein Architekturprojekt setzte Pierre-Louis Faloci auf Lichtkontraste und wählte schlichte Werkstoffe wie Aluminium, Holz, Sichtbeton, schwarzen Stahl und schwarzen Granitstein. Helle Bereiche folgen auf sehr düstere Bereiche, die dem Ernst des Ortes angemessen sind.
DIE DAUERAUSSTELLUNG: „EINSATZ, WIDERSTAND, KAMPF“
Die Besichtigung der Dauerausstellung ist zentraler Bestandteil des Besuchs des Europäischen Zentrums des deportierten Widerstandskämpfers und besteht aus drei Teilen.
Ein Film zeichnet die Geschichte des Baus des Lagers nach und setzt so den Kontext des Besuchs.
Im Untergeschoss entdecken die Besucher den „Kartoffelkeller“. Dieser große Stahlbetonbau wurde zwischen 1943 und 1944 von den Deportierten selbst erstellt. In der im Keller gelegenen Ausstellung offenbaren sich die beeindruckende Gewölbeflucht sowie die Dicke der Betonmauern.
Vierzehn Module mit unzähligen Fotografien zeigen den Aufstieg des Faschismus und Nationalsozialismus in Europa sowie die von Hitler betriebene Politik und parallel dazu den Widerstand, der sich gegen die Unterdrückung erhob und den Kampf für die Freiheit aufnahm. Am Ende der Ausstellung werden der europäische Aufbau und die neuen Bedrohungen, die auf dem Frieden lasten, in Erinnerung gerufen.